Tatortkontrollkommission

unabhängige Kommission zur Untersuchung und Kontrolle der Medialisierung und Visualisierung von Rechtswirklichkeit am Beispiel der ARD-Produktionen "Tatort" und "Polizeiruf 110"

Sonntag, 8. November 2009

Und das von unseren Gebühren

Der Trend geht zu Erschießung


Was haben wir heute nicht alles erleben dürfen?! Tja, mensch kann sich kaum noch erinnern. Der sonntägliche Polizeiruf gab nicht eben Anlass, tief in den Fernsehsessel gedrückt, vor Spannung die Armlehne zu umkrallen. Das Münchner Polizeirevier samt der Beamtinnen darin ist so bieder wie seine alte Tapete. Allein sie zu betachten erzeugt Depressionen. Jede Vernehmung in einem mit diese bräunlich vergilbten Rautenmustern tapezierten Raum stellt ohne Zweifel eine verbotene Vernehmungsmethode dar. Die Vorstellung, dass darin auch Menschen arbeiten müssen, lässt uns um den geistigen Zustand des Polizei- und Justizsystems bangen. So schrullig wie die Tapete sind auch die Mitarbeiter/innen: Von der Weihnachtsfeier bis zur Arbeitsbelastung…menschenverachtend. Immer nur Dienst nach Vorschrift, und mögen tut sich dort auch keiner. Es gibt nur Arschkriecher und gescheiterte, missverstandene Chauvis ohne Aufstiegschancen, weil die neue Chefin nur Frauen fördert; und zwar in schöne Büros: modern, maßgeschneidert und designecht - zu schön für die alten Menschen. Ne echte Frauensache in einer Umgebung, in der sonst nur echte Männerfreundschaften keimen können, die in kalten Observationsnächten mit illegalen Ermittlungsmethoden als prickelnd, gemeinsames Draufgängertum für die richtige Sache einen dankbaren Nährboden finden. Wer sich da emotional zu nahe kommt, beschert als denunzierte Schwuppe dem Kantinenfraß schnell die richtige Würze. Das ist das Revier der Drogenfahndung. Die Langweiler von der Mordkommission, die erst Lauschen, Durchsuchen und Beschatten, wenn ihnen der Staatsanwalt (sic!) das richtige Formular unterschrieben hat, haben hier eigentlich nichts zu suchen. Das ist der Unterschied zwischen denen, die kommen, wenn die Leichenstarre bereits eingesetzt hat und jenen, die verhindern sollen, dass es überhaupt dazu kommt. Es ist das Psychogram eines kranken, sozial bindungslosen und hoch moralischen Heldentums leitender Polizeibeamter das uns hier präsentiert wird, so moralisch, dass Selbstjustiz und egomanische Selbstermächtigung nur eine Frage richtiger Berufsauffassung sind. Macht das System die Ermittler oder die Ermittler das System kaputt? Schafft der Kapitalismus das Verbrechen oder ist es umgekehrt?Müssen PolizistInnen Grenzen anderer Menschen beachten, die selbst bereit sind, an ihre Grenzen zu gehen? Ist es da nicht total nachvollziehbar, wenn sie bei Zeugenvernehmungen auch mal "etwas über die Strenge schlagen", wenn sie sich ohne gerichtliche (!) Durchsuchungsbeschlüsse Zutritt zu Wohnungen verschaffen, wenn sie investigativ Initiative zeigen, wo es Erkenntnisse, aber keine Beweise gibt? Wie wahrscheinlich ist es, dass irgendein schmieriger Anwalt den Verdächtigen wieder auf freien Fuß bringt? Ein Mensch der so weit gegangen ist, geht er nicht noch weiter?… Sind Sie ausgestiegen? Wissen Sie nicht mehr, ob wir vom Polizisten oder dem Verdächtigen reden? Nein - nun, wir auch nicht. Am Ende sind die Drogen beschlagnahmt, bleibt der Verdächtige auf der Strecke, erschossen vom Polizisten, der keine legal beschafften Beweise hatte und eine Staatsanwaltschaft, die im Nachhinein die passenden Anordnungen für die illegal durchgeführten Ermittlungen in den Akten findet, die sie formal gesehen auch vorher schon nicht hätte anordnen können, weil es dazu stets einer richterlichen Entscheidung bedurft hätte. Sicher, wir haben die Worte des italienischen Polizeipraktikanten der Tatortkollegen in gleicher Stadt vom Sonntag drei Wochen zuvor noch im Ohr: "Hier in Deutschland, richtiges Formular und zack!" - der Richtervorbehalt wirkt selten als Überwachungssperre. Doch es gibt ihn… nur im Fernsehen nicht. Der Polizeiruf wäre kein echter Tatort gewesen, wenn der miesepetrige, traurig zynische Hauptkommissar Tauber und seine viel zu verständnisvolle Kollegin den korrupten Beamten nicht am Ende doch überführt hätten, welch bemitleidenswerte Erscheinung…

Da wird mal wieder alles verhandelt - wie das Leben so spielt: Homophonie, Körperkult, Gender Mainstreaming, soziale Deprivation, Generationenkonflikte, Einrichtungsdesign, Integrationsfragen, nicht zuletzt die Janusköpfigkeit der Justiz selbst. Ja und?, fragt der Zuschauer und bleibt ratlos zurück. Alles Scheiße oder was? So plakativ wie all die gesellschaftlichen Probleme in Sendeformaten wie Tatort und Polizeiruf behandelt werden, so erkenntnisarm sind sie auch. Zurück bleibt der schale Nachgeschmack von Mitverantwortung und Alternativlosigkeit: Der Polizeiruf präsentiert keine Lösungen auf Probleme, sondern führt nur den Einzelbeweis ihrer Existenz. Wir sitzen vor den Fernsehern und schauen voyeuristisch den Leuten zu, die unseren Dreck wegräumen sollen, den diese Gesellschaft, ihre Kultur, ihre Politik und ihr Wirtschaftssystem produzieren. Genug Stoff für eine unterhaltsame oder aufklärerische Abendunterhaltung, möchte mensch meinen - im besten Fall beides. Doch am Ende des Abends wissen wir, es ist beides nicht: Die Charaktere konfrontieren uns mit ihrer unerträglichen Ungenügsamkeit, aber helfen uns nicht, sie zu verstehen, sondern nur zu bemitleiden. Probleme erscheinen uns als Normalität, die Subtilität kommunizierter Sexismen ist gewaltanregend, aber nicht aufklärerisch und was da als Milieustudie daherkommt, sind Plattitüden, die so schnell vergessen sind wie der Plott, Dafür musste also ein einarmiger Ermittler den Dienst quittieren und die Zuschauerin bayuvarische Weihnachtsrituale ertragen, für die er sich selbst dann fremdschämt, wenn er nicht Türke ist, undzwar als Deutscher…wie schön, dass am Ende wie am Anfang, wenigstens Bachs Weihnachtsoratorium einen harmonischen Rahmen setzt: "Jauchzet, frohlocket!"

Danach schalten wir um zum Krimi im Zweiten - nicht selten auch eine Enttäuschung, aber wenigstens eine gute Unterhaltung. Die Skandinavier, gern gesehen Gäste, garantieren alles: Unterhaltung, Spannung, Action und Aufklärung…scheinbar! Die neue Serie "Protectors" gibt dem Gala-verwöhnten Zuschauern Einblick in alle Bereiche. Das Leben der Profis, die Politik in ganz großem Stil und vor allem: die beste Technik. Beim Überwachen gleichermaßen wie beim Einsatz psychologischer Strategien. Es scheint so logisch, ausgerechnet in der für den Personenschutz der Promis zuständigen Polizeieinheit Geheimdienstinformationen mit kriminaltechnischem Know-how powered by Anti-Terrorgesetzen zusammen laufen zu lassen. Da ist der Chef, ständig besorgt um die Sicherheit im Land und tiefüberzeugter Demokrat schon mal bereit, zur Abwendung dringender konkreter Gefahren etwas jenseits der Vorschriften zu vernehmen. Und sein Stellvertreter - ebenfalls ein treusorgender Familienvater, der stets darauf achtet, dass das Team respektvoll miteinander umgeht und sexistische Sprüche unterbleiben - beschwert sich, dass Schlaf- und Badezimmer der (terror-)Verdächtigen nicht voll einsehbar sind, weil die Kollegen meinten, etwas Privatsphäre müsse auch Verdächtigen noch bleiben. Die leitende Staatsanwältin fördert auch gern Frauen, redet aber nicht ständig bayerisches Zeug und ist auch sonst recht gut informiert, wenn auch nicht immer ganz im Bilde. Auch hier funktioniert die männlich nonverbale Kommunikation, aber die Farben stimmen, an den Wänden hängen keine anklagenden Tapeten, sondern Monitore und die treue Chefsekretärin sorgt sich um den Cholesteringehalt und die Schlafbedürfnisse der MItarbeiter/innen genau so wie um deren Lohnstreifen. Die Bösewichte sind Kriegsverbrecher, Nazis oder Dschihadisten, sie gibt es in der Polizei und in der Politik - eine offene Gesellschaft mit Feinden, die jedoch Feindbilder vermeiden will. Auch in diesem Team gibt es Ehekrach, aber den Tipp von Freund und Psychologen gleich dazu. Zu ihm gehören Moslems, Christen, Juden die unter den Augen Abrahams ein WG-Leben fristen. Fehler werden zwar gemacht, aber zugegeben. Ermittlungsergebnisse genügen für Überwachungsmaßnahmen zwar nicht, die ungeprüften Informationen "befreundeter Geheimdienste" aber schon. Die Sorge um die Sicherheit der deutschen Kanzlerin ist ebenso groß wie die um den Schutz einer Zeugin. Hier braucht es keine untergeschobenen Nachrechtfertigungen. In dieser fiktiven Polizeieinheit ist zusammengezogen, was zusammengehört: Kompetenz, Information und technisches Equipment. Fragt die Staatsanwältin: Wie viele Leute an der Sache dran sind, so ist die Antwort: "Genug." Und immer wieder die Frage: "Haben wir alles unter Kontrolle?" Am Ende: Ja. Der Preis? Es hat nicht die falschen getroffen. Der Trend geht zur Erschießung. Täter weg, Problem weg. Eine moderne Geschichte der Kölner Kofferbomber im kleinen Dänemark - so scheint es. Der Zuschauer schaltet zufrieden ab, er wurde gut unterhalten, die Welt ist gerettet für den Moment, wir können ruhig schlafen und die, die auf uns aufpassen, sind keine Kaputten, das sind gut aussehende Menschen mit Gewerkschaftsausweis. Armes Dänemark - wie schön wir uns doch an diese nahezu widerspruchsfreie Ästhetik der Überwachung gewöhnen können. Gute Nacht Deutschland - da lob ich mir doch den Bürokratenstiesel Tauber, der sieht zwar scheiße aus und ist kaum zu ertragen, aber tut wenigstens nicht so, als würde er alles unter Kontrolle haben (müssen).


Ein nächtlicher Tatortkontrolleur.

Sonntag, 4. Januar 2009

Spiegel: "Atomstaat BND"

Tatort am Sonntag, den 16.11.08:
Salzleiche (Regie: Christiane Balthasar , NDR >>)

Sachverhalt:
Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler), noch immer im Mutterschutz, wird vom Oberstaatsanwalt "gebeten" den Mord an dem Wachmann Sven Gutzkow aufklären, dessen Leiche seit einem halben Jahr in den Salzhalden des Erkundungsbergwerks Gorleben verschüttet lag. Schon bald ermittelt sie in einem "strahlenden Milieu": Der Leiter der Betreibergesellschaft des atomaren Zwischen- und Endlagers, Kasper (Stephan Grossmann), wird seit geraumer Zeit erpresst. Unter Verdacht stehen Gutzkows Kollegen Augenthaler (Rainer Bock), dessen Eigenheim im Rohbau steckt sowie der Geologe Sandmann. Irritierend gut informiert und misstrauisch tauchen immer wieder Mitglieder der Anti-AKW-Bewegung auf, angeführt von der ehemaligen grünen Bundestagsabgeordneten Welany. Auch die Presse klebt der Kommissarin am Hacken und so mancher zwielichtige Agent hört nicht nur ihr Telefon ab.
Charlotte und der Kollege vor Ort, Polizeihauptmeister Jakob Halder (Matthias Bundschuh), stellen mit ihren Ermittlungen das Wendland auf den Kopf. Das Ergebnis: ein Schließfachschlüssel, eine vermeintliche Stimme aus dem Jenseits und eine weitere Leiche. Charlotte wird von ihrer Freundin Belinda (Catrin Striebeck), Mitarbeiterin beim LKA, gewarnt: Diese Sache sei eine Nummer zu groß für sie.
Doch Charlotte lässt sich nicht beirren. Als sie herausfindet, dass sich Gutzkow vor seinem Tod mit dem spanischen Terrorhelfer Ahmadin getroffen hat, führt sie diese heiße Spur nach Barcelona, wohin sie der Staatsanwalt auch prompt (dienst-)reisen lässt.
Wie so oft bei Kommissarin Lindholm führen sie auch höchst private Gründe in die spanische Metropole: der Vater ihres Kindes. Das Wespennest, in das sie dort stößt, ist allerdings nicht rein persönlich, hat mit dem Mord rein gar nichts zu tun und bringt sie in höchste Gefahr.

Bewertung:
Das Genere dieses Tatorts ist vom traditionellen Kriminalspielstück so weit entfernt, dass es wohl eher als Thriller mit aufklärerischem Schwerpunkt gelten kann. Das macht, bei aller Unterhaltsamkeit, eine Beurteilung am Maßstab der Realität schwierig. Denn was dort als ausgemachtes Ganovenstück mit geheimdienstlicher Verquickung präsentiert wird, ist so weit von den Kathegorien rechtsstaatlicher Ermittlungsarbeit entfernt wie dies Geiheimdienstarbeit im allgemeinen zu sein scheint - auch wenn in diesem Fall selbst für die hintergründigen Tätigkeiten des BND keinerlei Rechtsgrundlagen existierten. Eine juristische Aufarbeitung dieses Tatorts würde daher den Rahmen dieses Projekts sprengen.

Statt dessen hat sich die Kommission entschlossen einen Artikel der Elbe-Jeetzel-Zeitung (vom 18.11.08) zu dokumentieren. Denn darin wird der Vermittlungsprozess von der Produktion über die ZuschauerInnen zurück zu den Medien und ihre LeserInnen deutlich:

»Wichtige Inhalte transportiert»
Gorleben-Tatort: Public Viewing am Drehort in Gedelitz - Kritiken: »Guter Tatort», aber auch »konstruiert und gewollt»

ac Gedelitz. Etwa 70 Menschen schauen gebannt auf eine große Leinwand, die im Gasthaus Wiese in Gedelitz aufgebaut ist. Gleich soll er gezeigt werden - der Gorleben-Tatort »Die Salzleiche».

Es ist unruhig im Gasthaus. Die Zuschauer des »Public Viewings» warten gespannt auf die Ausstrahlung des Films, der am Sonntagabend einen Marktanteil von fast 26 Prozent erreichte. Über neun Millionen Menschen haben ihn gesehen.

»Ich bin skeptisch, ob die Atommüll-Thematik richtig aufgearbeitet wurde», sagt Marianne Fritzen, Urgestein der Anti-Atom-Bewegung, bevor der Film beginnt. Auch der NDR hat die Brisanz dieses besonderen Tatorts, eine Woche nach dem vorigen Atommülltransport, erkannt und ein Fernsehteam geschickt. Es soll die Reaktionen der Zuschauer einfangen. An dem Ort, an dem auch gedreht wurde. Das Gasthaus ist im Tatort mehrfach von innen und außen zu sehen. Beim Abspann hört man es bereits im Saal murmeln. Es gibt viel zu besprechen. »Das war ein guter Tatort! Ich glaube, dass die Zuschauer viel darüber erfahren haben, wie die Situation in Gorleben wirklich ist. Die Republik hat in den vergangenen drei Wochen viel dazugelernt», meint Martin Donat (Kreistagsmitglied der GLW) mit einem Lächeln. »Der Tatort war sehr informativ für Menschen, die sich sonst nicht mit der Gorleben-Problematik beschäftigt haben. Sie wissen jetzt, dass der Atommüll nicht unterirdisch im Salzstock, sondern in einer oberirdischen Blechhalle gelagert wird», sagt Marianne Fritzen. Diese Information war auch Susanne Kamien von der Bäuerlichen Notgemeinschaft besonders wichtig. Sie freute sich, dass die politische Botschaft so gut von Drehbuchautor Max Eipp verpackt wurde: »Es wurde noch einmal deutlich, dass die Endlagerfrage noch nicht geklärt ist.» Ein bisschen hat sie sich aber über die im Film dargestellte BI-Vorsitzende geärgert, die mit Wollpulli, VW-Bulli und ihren zwei latzhosigen Begleitern plakativ das Klischee einer Widerständlerin wiedergeben soll. Klischees werden im Film einige bedient - so tauchen auch eine esoterisch angehauchte, gewollt individuell wirkende Wendländerin und ein kiffender PC-Spezialist auf. Das Gasthaus wurde eigens für den Film umdekoriert. Seit dem Besuch des Filmteams hängen Geweihe an der Wand, und den Gastraum ziert eine Hirschtapete. »Für ein kommerzielles Produkt sind die politischen Hintergründe aber ganz anständig recherchiert», findet Susanne Kamien. Über den im Tatort angesprochenen Handel mit radioaktivem Material sagt Martin Donat: »Der kritische Ansatz war gut. Er hat die Frage aufgeworfen, wie sicher das radioaktive Material vor Fremdnutzung ist.» Marianne Fritzen fügt hinzu: »Mich hat berührt, wie mit atomarem Brennstoff umgegangen werden kann.»

»Der Tatort hat sich deutlich von der üblichen Krimi-Unterhaltung unterschieden und politisch wichtige Inhalte transportiert. Das sollte es öfter geben!», meint Dokumentarfilmerin Roswitha Ziegler. Die Geschichte der »Salzleiche» sei aber zu konstruiert und gewollt. Für Ortsansässige sei der Zusammenschnitt der Landschaftsszenen sehr amüsant gewesen, der mit der Realität natürlich nicht viel gemein hatte. Der ein oder andere Lüchow-Dannenberger hat vielleicht auch einen Bekannten hinter Kommissarin Lindholm durch das Bild huschen sehen. Viele der Komparsen, wie Andreas Ehlert, der einen Polizisten spielte, kamen aus der Region. »Ich war nur ein paar Sekunden zu sehen, aber meine Leute haben mich erkannt», sagt Andreas Ehlert, der findet, dass sein Auftritt ein bisschen was von Slaptstick hatte. Während des Films gab es für die Zuschauer im Saal viel zu lachen. »Der Film enthält spitzen wendländischen Humor», fand Klaus Beckstedt aus Küsten. Damit meinte er beispielsweise die kritischen Fragen der Tatort-Komissarin Lindholm an den Betreiber des potenziellen Endlagers: »Und Gorleben ist der sicherste Ort, weil die weitere Suche zu teuer ist?» Einige der Zuschauer des »Public Viewings» tauschten noch die oder andere Hintergrundinfo aus: Wer hätte schon gedacht, dass die Hand eines Toten, die aus einem Autofenster ragt, Kinobetreiber Thomas Günther aus Lüchow gehört? Auch bundesweit dürfte der Film den Zuschauern vor dem Fernseher einige Illusionen geraubt haben.